Artikel von Jutta Langhoff in der Rheinischen Post vom 5. Juni 2018 „
20 Jahre Kunst im Dorf“, unter diesem Titel präsentierte sich die „Kunstschule Vluyn“ anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens jetzt mit einem Rundgang durch ihre Atelierräume am Vluyner Schulplatz 12. Rund 250 Besucher kamen und staunten über die Vielfalt und Originalität der zahlreichen, dort ausgestellten Schülerarbeiten und nutzten gleichzeitig die Möglichkeit zur Besichtigung des 1889 erbauten, jetzt unter Denkmalschutz stehenden einstigen Wohn- und Geschäftshauses. Insgesamt 140 Schüler und Schülerinnen im Alter von sechs bis 72 Jahren werden zurzeit in den vier Kunstbereichen Malerei, Zeichnung, Bildhauerei und Design ausgebildet, wobei alle Bereiche unter einander durchlässig sind. So waren neben klassischen Bleistiftporträts und farbenprächtigen Landschaftsgemälden in Öl auch gestalterische Mischformen wie zum Beispiel mit ausgeschnittenen Papiertieren angereicherte Materialdrucke sowie fantasievoll bemalte und mit allerlei schmückenden Materialen beklebte Pappmasken zu sehen. Daneben gab es fröhlich tanzende, von der französisch-schweizerischen Bildhauerin Niki de Saint Phalle angeregte Nana-Figuren, mit Zigarettenkippen- und CD-Haaren ausgestattete Plastikköpfe und eine kleine, auf 30 mal 30 Zentimeter große Platten montierte Inselidylle samt Leuchtturm und Schafen. Die Vluyner Kunstschule legt Wert auf kreative Förderung, aber auch auf die Vermittlung solider künstlerischer Handwerkstechniken. Zudem hilft sie angehenden Kunst- und Designstudenten bei den Vorbereitungen zu ihren Aufnahmeprüfungen. „Künstlerisches Tun entspannt, macht offen und bereichert den Alltag“, weiß Gabriele Berndt-Bathen. Sie und Gerrit Klein haben die Vluyner Kunstschule vor 20 Jahren gegründet und dem denkmalgeschützten Haus am Schulplatz 12 eine helle, künstlerisch fördernde Atmosphäre verliehen. Dennoch habe es eine gewisse Zeit gebraucht, bis die Schule in Vluyn überhaupt bekannt geworden sei“, erinnert sich Gabriele Berndt-Bathen. Jetzt, im 20. Jahr ihres Bestehens, habe man damit aber keine Probleme mehr. Für viele Eltern sei die künstlerische Förderung ihrer Kinder inzwischen eine wichtige Ergänzung zur Schule, vermutet Gerrit Klein: „Und für unsere erwachsenen Schüler ist die Beschäftigung mit der Kunst ein wunderbares Hobby.“ In diesem Sinne ist jeder, der gerne malt, zeichnet oder sich bildhauerisch betätigen möchte, an der Vluyner Kunstschule willkommen. Eine Aufnahmeprüfung gibt es nicht. All das erfuhren die Besucher, die bisher noch keine Erfahrungen mit dem Angebot der Vluyner Kunstschule hatten. Alle anderen nutzten den Tag der offenen Tür dazu, die künstlerischen Ergebnisse ihrer Kinder und Enkelkinder zu bewundern oder ihre eigene Kreativ-Stätte wiederzusehen.