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Stipendienprojekt in Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn: Kalisto holt die Kunst in den Tierpark

Lena Pierzina, Reiner und Stephanie Winkendick, Gabriele Berndt-Bathen, Gerrit Klein, Katharina Berndt-Sherwen und Laila Klatt (von links). Foto: Norbert Prümen

Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn „Kalisto nach Strich und Farben“: So lautete das Projekt, das die Kunstschule Neukirchen-Vluyn mit der Tieroase im Zechenpark realisierte.

Artikel in der Rheinischen Post von Ulrike Rauhut vom 22.6.2021

Für die Kunstschule Neukirchen-Vluyn und ihre Dozenten war es ein Rettungsanker in schwieriger Corona-Zeit: Ein Stipendienprogramm des NRW-Kultur-Ministeriums, das ein besonderes Kunstprojekt im Kamp-Lintforter Kalisto-Tierpark ermöglichte. Der Impuls war von Kalisto-Betreiber Reiner Winkendick gekommen. Als begeisterter Kunst-Liebhaber hatte er Gerrit Klein und Gabi Berndt-Bathen von der Kunstschule auf das Stipendium hingewiesen. „Die Projekte sollten etwas mit dem Kalisto zu tun haben. Unmittelbare Erlebnisse und Begegnungen mit Natur und Tieren sind das Wichtigste in unserem Konzept. Die Kunstwerke sollten in unseren Räumlichkeiten ausgestellt werden und auch hier verbleiben“, so Winkendick.

Eine fruchtbare Zusammenarbeit hatte es bereits während der Landesgartenschau gegeben: Dort konnten Kinder unter Anleitung Erdmännchen-Modelle bemalen. Fünf Kunstschaffende beteiligten sich von November 2020 bis März 2021 an dem Stipendienprogramm. Zum Abschluss wurde jetzt das Projekt der sechsten Künstlerin vorgestellt: Laila Klatt hat einen Katalog erarbeitet, in dem der gesamte Prozess dokumentiert ist und alle Akteure in Bild und Text vorgestellt werden. Die gebürtige Kamp-Lintforterin hat ihren Bachelor in Objekt- und Produktdesign an der Hochschule Niederrhein in Krefeld gemacht. Passend zum Titel „Kalisto nach Strich und Farben“ hat sie als verbindendes Gestaltungselement einen gelben „Faden“ durch die einzelnen Kapitel laufen lassen. Ein stilisiertes Auge, angelehnt an das Auge, welches auch Teil des Kunstschul-Logos ist, taucht ebenfalls in jedem Kapitel auf. Auch ihrer eigene Arbeit ist eine Seite gewidmet: Für die Gestaltung hat sie ein „Moodboard“ mit Ideen und Inspirationen erstellt, hat die Künstler begleitet, Material gesammelt und grafisch aufbereitet, Typographien ausgewählt und passende Texte geschrieben. Die Dokumentation ist auch online auf der Seite der Kunstschule einsehbar.

Ausstellung: Die Werke der Künstler von der Kunstschule Neukirchen-Vluyn, die im Rahmen des Stipendien-Projekts entstanden sind, kann man in den Kalisto-Räumen bewundern. Der Katalog „Kalisto nach Strich und Farben“ von Laila J. Klatt ist dort einsehbar, ebenso auf der Homepage www.kunstschule-nv.de.

Interessierte und Kalisto-Besucher können hier die Geschichte dieses besonderen Projekts nachvollziehen: Zum Beispiel sieht man, wie Kunstschul-Dozentin Katharina Berndt-Sherwen an ihrem 80×120 Zentimeter großen Acryl-Bild arbeitet. „Ich habe hierbei die Luftaufnahme des Parks und des Gebäudes im Bild abstrahiert umgesetzt“, wird sie zitiert. Das Gemälde, das in den Farben Grün, Gelb, Weiß und Schwarz gehalten ist, hat einen Platz an der Stirnseite des Kalisto-Cafés erhalten. Im gleichen Raum hängen auch die Werke von Gerrit Klein, Christian Krieter und Andreas Noßmann. Krieter setzt sich mit seinem Bild „Chicks“, auf der eine Frau mit Einkaufstaschen von Hühnern begleitet wird, kritisch mit dem Mensch-Tier-Verhältnis auseinander. Klein und Noßmann betonen dagegen eher die Nähe des Menschen zu den zutraulichen Tieren: Klein hat die Kalisto-Tiere in interessanten Schablonen-Drucken porträtiert, Noßmann setzt in seinen Zeichnungen „den therapeutischen Nutzen hinsichtlich der Nahbegegnung von Kind und Tier“ im Bild um.

Etwas versteckt in Personalraum hängt das in Weiß gehaltene Kalisto-Modell von Lena Pierzina. Sie hat nicht nur die vorhandenen Elemente dargestellt, sondern gleichzeitig Ideen für eine zukünftige Gestaltung der Anlage entworfen. Das Modell hat Reiner und Stephanie Winkendick schon für tatsächliche Planungen inspiriert. So plane man einen Bereich mit Wasser und Strand, einen Bienen-Lehrpfad, eine begehbare Voliere. Die Zusammenarbeit mit der Kunstschule wollen die Winkendicks fortsetzen. Geplant sind Workshops, diesmal sollen vielleicht Alpaka-Modelle bemalt werden. Die Freude, wieder Gäste empfangen, verbindet die Einrichtungen Kalisto und Kunstschule. Für die Künstler war es eine willkommene Abwechslung, durch das Stipendium eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Das Aufatmen, mithilfe staatlicher Unterstützung und privater Spendengelder weiter machen zu können, ist nun riesengroß.

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